Der Mangel an Fachkräften ist aktuell die größte Herausforderung für den deutschen Mittelstand, besonders im Bereich Digitalisierung. Wir zeigen dir, wo die Gründe liegen und mit welchen Lösungsansätzen du dem entgegenwirken kannst.
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist schon lange ein Problem. Zahlreiche Unternehmen kämpfen mit zu wenig Mitarbeitenden und probieren deshalb immer neuere Recruiting-Strategien aus oder versuchen, mit Benefits und anderen Anreizen zu locken. Dennoch bleibt das Problem in vielen Branchen akut und Expert:innen gehen von einer massiven Verstärkung des Problems in den nächsten Jahren aus. Der Skill Gap Report von Fiverr zeigt das aktuelle Ausmaß: Zwei Drittel aller Unternehmen in Deutschland haben derzeit mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Erfahre, welche Folgen dies für Unternehmen und Wirtschaft hat und welche Lösungsmöglichkeiten existieren.
Größter Mangel im IT-Bereich
Die Umfrage präsentiert die Ergebnisse einer Befragung von 1.500 Führungskräften aus klein- und mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Dabei wurde deutlich, welche Schwierigkeit es für Unternehmen darstellt, neue Fachkräfte zu gewinnen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Belegschaft aller befragten Unternehmen gehe innerhalb der nächsten fünf Jahre in Rente. Allerdings haben jetzt schon bereits 66 Prozent Probleme damit, neue Talente zu rekrutieren. Als häufigster Grund wird hierbei von 39 Prozent der Befragten angegeben, dass keine geeigneten Bewerber:innen mit dem richtigen Fachwissen gefunden werden. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung fehle es derzeit an Expertise, darunter Fähigkeiten wie Datenanalyse (19 Prozent), strategisches Denken (18 Prozent), Programmierung (18 Prozent) und Kompetenz im Bereich KI (17 Prozent).
Generell leidet der öffentliche Dienst, insbesondere im Bereich IT, unter einem massiven Fachkräftemangel. Laut Berechnungen werden im öffentlichen Dienst im Jahr 2030 voraussichtlich rund 140.000 IT-Fachkräfte fehlen. Doch bis dahin werden im öffentlichen Dienst insgesamt sogar 840.000 Vollzeitfachkräfte zusätzlich benötigt. Auch hier gilt der Renteneintritt vieler Mitarbeitenden sowie fehlende Kompetenz als primärer Grund für das dringend gesuchte Personal.
Zu hohe Anforderungen von Bewerber:innen
Weitere Gründe für den Fachkräftemangel sehen Unternehmen in den zu hohen Anforderungen von Bewerber:innen. Etwa 40 Prozent der Führungskräfte geben an, dass potenzielle Mitarbeiter:innen zu hohe Ansprüche bezüglich flexibler Arbeitszeiten und Arbeiten aus dem Home-Office haben. Außerdem können fast genauso viele klein- und mittelständische Unternehmen (39 Prozent) die geforderten Gehaltsansprüche nicht erfüllen. Insbesondere an dieser Stelle fällt auf, wie die verschiedenen Ansprüche der Generationen und die Möglichkeiten von Arbeitgeber:innen zusammenstoßen: Beim Karrierestart legen 74 Prozent der Generation Z die größte Wichtigkeit auf eine flexible Arbeitszeiteinteilung sowie moderne Arbeitsmodelle. Direkt an zweiter Stelle folgt ein angemessenes Gehalt, welches für 72 Prozent einen hohen Stellenwert einnimmt.
Die Wünsche und Bedürfnisse jüngerer Generationen machen auf jeden Fall deutlich, dass Unternehmen sich anpassen müssen, wenn sie im Kampf um die Fachkräfte mithalten wollen. Sie müssen versuchen, die Nachwuchstalente besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie eine passende Unternehmenskultur schaffen und Anreize bieten können.
Folgen des Fachkräftemangels
Die Folgen des Fachkräftemangels werden unterdessen immer deutlicher: Knapp ein Drittel aller Unternehmen (31 Prozent) kann aufgrund unbesetzter Stellen nicht mehr mit der Digitalisierung und neuen Technologien mithalten und hat im Rahmen, dessen einen Umsatzrückgang verzeichnen müssen. Etwa die gleiche Anzahl an Betrieben muss aufgrund dessen Projekte pausieren (29 Prozent) oder kann nicht wie geplant expandieren (29 Prozent). Der Mangel führt somit auch zu erheblichen finanziellen Einbußen und könnte Deutschland zukünftig 86 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung jährlich kosten. Durch fehlende Steuern und Sozialabgaben wird dadurch auch die gesamte Volkswirtschaft belastet.
Welche Lösungsansätze gibt es?
Die Befragten nennen in diesem Zusammenhang folgende Lösungsansätze: die Anhebung des Rentenalters, die Umschulung von Facharbeiter:innen sowie das Engagement von Freiberufler:innen. Mittlerweile geben bereits jetzt 79 Prozent aller Unternehmen pro Jahr zwischen 1.000 und 3.000 Euro pro Mitarbeiter:in für Weiterbildungsmaßnahmen oder berufsbegleitende Studien aus.
Aber auch Freelancer stellen eine geeignete Lösung dar. Diese bringen oft gezielte Expertise mit und können dadurch für einen begrenzten Zeitraum auf Projektbasis ins Team integriert werden. Fast die Hälfte aller Unternehmen (46 Prozent) gab an, in diesem Jahr mit mehr Freiberufler:innen zusammengearbeitet zu haben als im Vergleich zum vergangenen Jahr.
Etwa 32 Prozent setzten bereits bei einigen Projekten auf rein externe Mitarbeiter:innen und schätzen insbesondere die flexible Integration dieser. Auch in diesem Kontext wird erneut deutlich, dass insbesondere im Bereich der Digitalisierung Freelancer gesucht werden: 62 Prozent empfinden es als wichtig, dass freie Mitarbeiter:innen Kompetenzen im Bereich KI, Data Science (38 Prozent) oder App Development (33 Prozent) besitzen.
Allerdings befinden sich die Trends der Marketing-Branche im ständigen Wandel, womit auch die Anforderungen an Unternehmen sowie Arbeitnehmer:innen durchgehend der Veränderung unterliegen. Doch worin liegen die Herausforderungen von Marketern und auf welche Arbeits-Skills kommt es genau an?
Sie haben eine Meinung zu diesem Thema oder wollen sich selbst als Experte einbringen? Nur zu!
Nutzen Sie unser Portal aktiv um Aufmerksamkeit für Ihr Unternehmen und Ihre Dienstleistung zu schaffen. Sie positionieren sich als Experte, geben Ihr Fachwissen weiter und können per Interview oder Fachartikel auf aktuelle Trends und Themen hinweisen und einen direkten Zugang zu 20.000 Lesern Ihrer Zielgruppe erreichen.
Schicken Sie uns eine kurze Mail an info@der-prozessmanager.de und teilen Sie uns Ihre Idee zum Artikel mit.