Bei einer Lieferkette (engl. supply chain) handelt es sich um ein mehrstufiges Netzwerk von Unternehmen, die von der ersten Wertschöpfungsstufe bis hin zum Endprodukt an verschiedenen Prozessen und Tätigkeiten zur Erbringung von Produkten und Dienstleistungen für den Endkunden beteiligt sind.

Bei einer Lieferkette (engl. supply chain) handelt es sich um ein mehrstufiges Netzwerk von Unternehmen, die von der ersten Wertschöpfungsstufe bis hin zum Endprodukt an verschiedenen Prozessen und Tätigkeiten zur Erbringung von Produkten und Dienstleistungen für den Endkunden beteiligt sind. 

Die in der Lieferkette beteiligten Unternehmen erbringen spezialisierte Leistungen im Netzwerk, so dass Logistik, Produktion und Dienstleistungserbringung ineinander greifen.

Allgemeines

Übliche Transportwege sind der Güterkraft- und Schienengüterverkehr sowie die Frachtschifffahrt und die Luftfracht. Abgewickelt werden diese durch Speditionen, Eisenbahnunternehmen, Reedereien und Fluggesellschaften. Gängige Verkehrsmittel sind dabei LKWs und Güterzüge sowie Frachtschiffe und -flugzeuge, welche für ihre jeweiligen Einsatzbereiche umgebaut werden. Beispiele hierfür sind Tankschiffe, Kühltransporter oder Tankwagen.

Lieferketten sind in nahezu jeder Branche zu finden. Von der Warenlieferung im Einzelhandel über Medikamententransport bis hin zur Trinkwasserversorgung. Die Länge der jeweiligen Kette kann hier von wenigen Kilometern bis hin zu Transporten über Länder und Kontinente hinweg reichen.

Eine gängige Definition für die Lieferkette ist “ein Netzwerk von Organisationen, die über vor- und nachgelagerte Verbindungen an den verschiedenen Prozessen und Tätigkeiten der Wertschöpfung in Form von Produkten und Dienstleistungen für den Endkunden beteiligt sind.” (Christopher, 1998) Dabei werden von den erzeugenden Unternehmen über die Lieferanten und Händler bis zum Kunden und dessen Kunden sämtliche beteiligten Akteure berücksichtigt.

Eine reduzierte Darstellung befasst sich lediglich mit Unternehmen, Lieferanten und Kunden. Dieser Variante fehlt allerdings die nötige Differenzierung und eine der heutigen Globalisierung angepassten Betrachtung.

Ziele

Der Fokus des Supply-Chain-Managements liegt darauf, eine sichere Lieferkette zu gewährleisten. Hierzu zählt, dass die richtige Fracht vollständig zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort eintrifft (mit möglichst geringer Umweltbelastung). Eine widerstandsfähige Lieferkette zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich an organisatorische und/oder technische Änderungen anpasst und fortbesteht. Beispiele für hier besonders sensible Bereiche sind der Nahrungs- oder Energiesektor.

Phasen der Lieferkette (Supply Chain)

Es gibt drei Hauptstufen in der Liefer- bzw. Wertschöpfungskette:

  • Beschaffung: bezieht sich darauf, wo und wann Rohstoffe für die Herstellung von Produkten gewonnen und geliefert werden.
  • Produktion: umfasst die Verarbeitung der Rohstoffe zu Fertigprodukten.
  • Vertrieb: In dieser Phase geht es um Aktivitäten, die dafür sorgen, dass das Produkt seinen endgültigen Bestimmungsort erreicht. Dies wird durch ein Netzwerk von Distributoren, Lagern, physischen Geschäften oder Online-Plattformen (wenn es sich um ein e-commerce-Unternehmen handelt) gewährleistet.

Die Lieferkette wird auch als Wertschöpfungskette bezeichnet, da die Produkte im Laufe ihrer Verarbeitung bzw. Veredelung einen höheren Wert erhalten. Eine bedeutende Rolle spielt dabei das Lager, wie wir in unserem Artikel über Lagerlogistik gesehen haben.

Was sind globale Lieferketten?

Als Ergebnis der weltweiten Globalisierung sind auch die heutigen Lieferketten weitestgehend internationalisiert und von einer tiefen Verflechtung der Partnerunternehmen gekennzeichnet.

Egal ob es sich um Rohstoffe, Endprodukte oder Dienstleistungen handelt: Eine Lieferkette zwischen China und Deutschland oder eine Lieferkette zwischen den USA und Kanada bestimmt nicht nur die Produktion und Distribution von Waren, sondern hat einen enormen Einfluss auf die gesamte Wirtschaft, die Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt auf die Umwelt.

Umso wichtiger ist es, dass Nachhaltigkeit in der Lieferkette immer wichtiger wird. Transportwege werden hierzu, wenn möglich, verkürzt, benötigte Rohstoffe unter umweltverträglicheren Bedingungen abgebaut und Arbeitsbedingungen auf Druck von Politik, Kunden und Unternehmen hin, verbessert. Zu den weiteren, großen Herausforderungen im Bereich der Supply Chain zählen unter anderem Angriffe auf Lieferketten, z. B. mittels Software-Manipulation oder durch eine Infizierung mit Malware.

Was ist der Unterschied zwischen Logistik und Supply Chain?

Eine Lieferkette, bzw. eine Supply Chain kommt nicht ohne eine effiziente Logistik aus. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen Supply Chain und Logistik.

Während sich die Logistik damit befasst, eine optimale Verwaltung der Waren und Güter- und der dazu benötigten Informationsflüsse innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, bezeichnet die Supply Chain und das dazu notwendige Management der alle Maßnahmen, die zur Verwaltung der gesamten Liefer- bzw. Versorgungskette (vom Zulieferer bis zum Endkunden) notwendig sind.

Was versteht man unter Supply Chain Management?

Ohne ein zielgerichtetes Supply Chain Management (SCM) lässt sich eine effiziente Lieferkette nicht aufrechterhalten.

Unter den Begriff SCM fallen alle Maßnahmen, die zum Aufbau und zur Verwaltung über den gesamten Prozess der Wertschöpfungskette ergriffenwerden, um Märkte und Kund*innen fortlaufend und zeitnah mit Dienstleistungen, Gütern und Endprodukten zu versorgen.

In Abgrenzung zur Logistik obliegt dem Supply Chain Management der gesamte Prozess von der Auftragsabwicklung bis hin zu Bezahlung der Aufträge. Eine just in time Lieferung fußt dabei immer öfter auf einer digital Supply Chain, die eine intelligente Lieferkette mittels gemeinsamer Schnittstellen und ständigem Informationsaustausch erst möglich macht.

Das oberste Ziel ist eine hohe Versorgungssicherheit auf Seiten der Zulieferer und Produzenten, das ein gleichzeitiges Supply Chain Risk Management (SCRM) erforderlich macht. Das Supply Chain Risk Management umfasst unter anderem eine Bewertung, Identifizierung und Verringerung von etwaigen Risiken entlang der gesamten Lieferkette.

Exkurs: Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz dient unter anderem dazu, soziale Mindeststandards bei der Produktion und dem Transport von Produkten, Gütern und Dienstleistungen zu gewährleisten. Für die Unternehmen verbietet es sich durch diesen gesetzlichen Rahmen, Erzeugnisse zu verwenden, die unter Zwangs- und Kinderarbeit hergestellt werden. Das in Deutschland am 25. Juni 2021 gebilligte Lieferkettengesetz dient so dem Schutz der Menschenrechte. Ein Entwurf für das EU Lieferkettengesetz wurde Anfang 2022 auf den Weg gebracht.

Was ist das Lieferkettengesetz?

Der Entwurf für das EU Lieferkettengesetz stellt einen rechtlichen Rahmen dar, der den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt entlang der globalen Supply Chains verbessert. Per Definition soll dieses Lieferkettengesetz dazu führen, dass Unternehmen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Umweltschäden unterbinden und bei einer Zuwiderhandlung mit Bußgeldern und Strafmaßnahmen belegt werden können.

Warum braucht es ein Lieferkettengesetz?

Kritik schlägt dem Lieferkettengesetz zum größten Teil von wirtschaftlichen Interessengruppen entgegen, die die Unternehmen bspw. nicht in der Pflicht sehen, notwendige, politische Veränderungen in den jeweiligen Produktionsländern mitzutragen.

  • Pro Lieferkettengesetz: Faire Bezahlung und menschenwürdige Produktion unter Beachtung der Menschenrechte.
  • Contra Lieferkettengesetz: Negative Folgen für die Wirtschaft beispielsweise durch schwer zu kontrollierende juristische Konsequenzen.

Siehe auch:

Dokumente und Downloads:

  • keine Dokumente zum Download verfügbar.

Literatur: 

  • Literatur Radar 2018 (zum Beitrag)
  • Prozesse in Produktion und Supply Chain optimieren

Quellen und Einzelnachweise

Weblinks:

Wissendatenbank-Partner und Autoren:

Autoren:

  • Michael Durst
  • Sascha Hertkorn
  • Christopher Eischer
  • Nico Schweisser