Das Supply Chain Management ist ein Konzept zur Planung, Steuerung und Integration von Aktivitäten. Es bezieht sich auf die Logistik- und Wertschöpfungskette. Der Supply Chain Manager optimiert Kosten und Nutzen.

Das Supply Chain Management ist ein umfassendes Management-Konzept zur Planung, Steuerung und Integration von Unternehmensaktivitäten entlang der Logistik- und Wertschöpfungskette. Der sogenannte Supply Chain Manager optimiert hierbei insbesondere hinsichtlich des Faktors Kosten/Nutzen.

Supply Chain Management (SCM) ist ein umfassendes Konzept. Es beinhaltet die Planung, Steuerung und Integration von Unternehmensaktivitäten entlang der Wertschöpfungskette. Durch eine ganzheitliche Betrachtung des Wertschöpfungsprozesses und eingesetzte Methoden werden Verbesserungspotentiale aufgedeckt. Dies betrifft sowohl interne als auch externe Schnittstellen. Das Geflecht aller kooperierenden Bereiche wird auch als Lieferanten-Hersteller-Kunden-Verbund bezeichnet.

Die Ziele iegen allen voran in einer maßgeblichen Steigerung der prozessübergreifenden Effizienz. Dies kann sowohl in einer ökonomischen wie auch einer ökologischen Motivation (vgl. Sustainable Supply Chain Management) begründet sein

Supply Chain Definition

Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff des Supply Chain Managment erstmalig im Jahre 1981 von Wolgang Partsch verwendet. Als Projektleiter war er bei Landis & Gyr in Zug (Schweiz) tätig und entwickelte hierbei eine SPM-konforme Analyse-Methodik. Außerdem handelte es sich hierbei um das erste offizielle Projekt im Supply Chain Management überhaupt.

Eine allgemein gültige, verpflichtende Definition des Begriffes SPM gibt es derzeit nicht. Eine der ersten aufgestellten Deutungen war die von Cooper und Ellram aus dem Jahr 1990. Dieser zufolge ist erfolgreiches Supply Chain Management ein integrativer Ansatz, bei welchem der Gesamtfluss eines Absatzkanals von Lieferant bis Endkunde gesteuert wird.

Im Jahre 1996 lieferte eine Harland, eine weitere, mehr auf den Faktor Netzwerk fokussierte Definition. Er sieht in SCM mehr das Management eines Netzwerks an Unternehmen, die miteinander verbunden sind. Dieses Netzwerk hat den Gemeinsamen Background, an der Bereitstellung derselben Produkte und Dienstleistungen beteiligt zu sein.

Wiederkehrende Elemente der meisten Supply Chain Management Definitionen sind Begriffe wie Integration oder Koordination. Der Fokus hierbei liegt auf einer harmonischen Verbindung der an den Abläufen der Lieferkette beteiligten Akteure. Entscheidende Vorteile werden hierbei durch das Management der funktionsübergreifenden Geschäftsprozesse erzielt.

Es gibt stets Bemühungen, eine allgemein anerkannte Definition von Supply Chain Management aufzustellen. Dies gilt sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Ein globaler Standard würde die bestehenden Deutungen zu einer einzigen zusammenfassen und somit Reibungspunkte minimieren.

Die Non-Profit- Organisation des “Supply Chain Counsil” hat das sogenannte SCOR-Modell hervorgebracht, welches diesen Standard darstellen soll. Eine verpflichtende Einigung gibt es allerdings noch nicht.

Das Supply Chain Management bezieht sich auf verschiedene Arten von Unternehmensaktivitäten. Dazu gehören: – Versorgung – Entsorgung – Recycling – Begleitende Geld- und Informationsflüsse. Ein SCM-Reifegradmodell lässt sich in folgende Entwicklungsstufen unterteilen:

  • Stufe 1 – Integration der Funktionen interner Supply Chains
  • Stufe 2 – Informationsaustausch zwischen Kunden, Lieferanten und Dienstleistern
  • Stufe 3 – Kollaboratives Management kompletter Netzwerke
  • Stufe 4 – Synchronisation und Reduzierung interner wie externer Supply Chains

Die richtige Anwendung von SCM sorgt dafür, dass die 7 Grundsätze der Logistik in der Wertschöpfungskette über sämtliche geeignete Schnittstellen erfüllt werden:

  • Richtiges Gut.
  • Richtige Menge.
  • Richtiger Zustand.
  • Richtiger Ort.
  • Richtige Zeit.
  • Richtige Kunde.
  • Richtige Kosten.

Ziele im Supply Chain Management

Supply Chain Management ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Jedoch nur bei einem reibungslosen Ablauf im SCM.

Dafür braucht es gute Koordination und Kommunikation zwischen den Abteilungen. Hinzu kommt ein hohes Maß an Verlässlichkeit und Vertrauen. Kommt ein Glied in der Kette seinen Verpflichtungen nicht nach, hat das Konsequenzen für alle.

Erfolgreiches SCM verfolgt dabei eine Reihe von wichtigen Zielen:

  • Kosten senken
  • Lieferung beschleunigen (durch Same-Day-Delivery)
  • Flexibilität gewährleisten
  • Geldströme lenken
  • Innovationen ermöglichen
  • Effizienz verbessern
  • Informationsfluss optimieren
  • Beziehungen verbessern (zu Lieferanten und Kunden)

Anwendung des SCM in der Praxis

Als einer der ersten echten SCM-ähnlichen Ansätze, die in der Industrie verwendet wurden, gilt heute die sogenannte Just-in-Time-Produktion (JIT). Hierbei werden die Produktionsprozesse von Hersteller und Lieferant eng miteinander gekoppelt. Die Branche, in welcher dieses Konzept den größten Anklang fand, ist die Automobilbranche.

Den Weg für eine erfolgreiche Umsetzung ebneten einerseits flexible und in der Qualität stabilere Leistungsprozesse der Lieferanten und Hersteller. Andererseits konnten standardisierte Prozesse und der Verzicht auf unnötige Lagerbestände zum Erfolg der JIT beitragen.

Eine weitere Adaption in einer anderen Branche erlebte das SPM in Form des Efficiant-Customer-Response-Konzeptes (ECR). Dies findet insbesondere im Handel und in der Komsumgüterindustrie Verwendung. Hierbei steht die Optimale Angebotsstuktur für Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt., während gleichzeitig die Supply-Chain-Prozesse rationalisiert werden sollen. Zur Gewährleistung dessen dient die Kombination aus Basistechnologien wie etwa standardisierte Barcodes, logistischen Standardprozessen Marketingprozesse zur Angebotsoptimierung.

Bei dem bereits oben erwähnten SCOR-Modell handelt es sich um die Grundlage, die modellhafte Darstellung von Lieferkettenprozessen, sowie deren Leistungsmessung- vergleich und dessen Reengineering. Das SCOR-Modell soll die Kommunikation über die gesamten Supply-Chain-Prozesse und -Strukturen innerhalb und zwischen daran beteiligten Unternehmen optimieren. Hierzu wird ein übergreifender Bezugsrahmen hinsichtlich der Begriffe und Konzepte geschaffen.

Als weitere Evolutionsstufe der Industrie gibt es mittlerweile spezifische Software-Systeme, welche der operativen Planung und Steuerung von Aktivitäten innerhalb der Supply Chain dienen. Beispiele hierfür wären etwa APOs (Advanced Planer and Optimizer) oder APS-Systeme (Advanced Planning and Scheduling), die sich insbesondere für große E-Commerce-Plattformen eignen.

Ein maßgeblicher Vorteil der heutigen Supply-Chain-Software besteht darin, die zugrunde liegende Lieferkette (fast) in Echtzeit wiederzugeben. Kontrollpunkte entlang der jeweiligen Transportpunkte ermöglichen eine nahezu lückenlose Dokumentation der Liefervorgänge. Beliebte Varianten hierbei sind das Scannen von Barcodes oder aber RFID-Tags. Die hierbei verwendeten Daten werden in das Netzwerk der Software gespeist und können von dort mit der ursprünglichen Planung abgeglichen werden.

Ein Aspekt des Supply Chain Managements, der mehr und mehr Beachtung findet, ist der finanzielle Gesichtspunkt. Die Idee hierbei ist, das Anlage- und Umlaufvermögen entlang der gesamten Wertschöpfungskette optimal zu finanzieren. Ziel der sogenannten Supply-Chain-Finanzierung ist die Minimierung der Kapitalkosten aller beteiligter Unternehmen.

Was macht ein Supply Chain Manager?

Der Supply Chain Manager kümmert sich um: – Planung, – Steuerung – Ausführung einer Produktionskette. Es geht um die Beschaffung von Rohstoffen. Anschließend werden diese produziert und über das Marketing zum Endkunden geliefert. Darüber hinaus sind Informationssysteme erforderlich, um diese Prozesse zu steuern.

Der Supply Chain Manager arbeitet also unternehmensintern bereichsübergreifend, um die gesamte Wertschöpfungskette möglichst rational und kostengünstig zu gestalten. Um dies zu erreichen, werden die angebotsseitigen Aktivitäten eines Unternehmens gestrafft, um den Kundennutzen zu maximieren und Wettbewerbsvorteile auf dem Markt zu erzielen.

Wer eine Karriere als Supply Chain Manager anstrebt, sollte als Soft Skill vor allem eine gute Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Viele große Unternehmen bieten Trainee Programme an, um optimal auf den Beruf des Suppy Chain Managers vorbereitet zu werden und bereits schon früh erste praktische Erfahrungen zu sammeln.

Es gibt keine direkte Ausbildung zum Supply Chain Manager. Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsingenieure haben beste Voraussetzungen. Meist wird Berufserfahrung in Warenwirtschaft und Logistik erwartet. Je nach Bereich im Supply Chain Management sind auch Informatiker, Mathematiker oder Naturwissenschaftler gefragt.

Supply Chain Operations Reference Model (SCOR)

Das Supply-Chain-Operations-Reference-Modell (SCOR) unterstützt durch Standardisierung die Planung und Optimierung der Logistik aller Mitglieder einer Lieferkette (engl. Supply Chain). Es trägt dazu bei, die Abläufe zu optimieren.

Siehe auch:

Dokumente und Downloads:

  • keine Dokumente zum Download verfügbar.

Literatur: 

  • Literatur Radar 2018

Quellen und Einzelnachweise

  • Supply Chain Management – Grundlagen, Strategien, Instrumente und Controlling, Werner H., S. 5 ff.

Weblinks:

Wissendatenbank-Partner und Autoren:

Autoren:

  • Michael Durst
  • Sascha Hertkorn
  • Christopher Eischer
  • Nico Schweisser