Der kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) beschreibt die permanente Prozessverbesserungen zur Performance-Steigerung.

Der kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) ist in westlichen Unternehmen aus der japanische Managementphilosophie Kaizen hervorgegangen, um das Streben nach stetiger Verbesserung der Produkt-, Prozess-, und Servicequalität zu fördern. Im Gegensatz zur Innovation (sprunghafte Veränderungen) geschieht die Optimierung in kleinen Schritten.

Ansatzpunkte und Elemente des KVP

  • Erarbeitung konkreter Verbesserungsvorschläge durch aktive Einbeziehung aller Mitarbeiter.
  • Verbesserung der Zusammenarbeit, höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter in der Arbeit und Steigerung des Arbeitserfolges.
  • Schnelle Umsetzung und Sichtbarkeit der Erfolge.
  • Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens durch Einsparung von Ressourcen, Rationalisierungsmaßnahmen und Steigerung der Produktivität
  • Fokus auf Kunden, Mitarbeiter und Prozesse.

Damit Kaizen und KVP erfolgreich im Unternehmen gelebt werden können, muss eine Kultur der Zusammenarbeit etabliert und gestärkt werden.

Woher kommt der KVP?

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess KVP entstand in Japan in der Automobilbranche. Vor allem in der dort genutzten Serienfertigung kommt es darauf an, dass alles schnell, effektiv und ohne Fehler hergestellt wird. Um als Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich zu sein, ist zudem eine hohe Kundenzufriedenheit wichtig.

Die Kunden sind wiederum zufrieden, wenn die Produkte und Dienstleistungen eine hohe Qualität haben. Also müssen diese immer weiter verbessert werden. Die Frage lautet somit: Wie können wir den Arbeitsprozess so weiterentwickeln, dass die Arbeit effektiver und gleichzeitig auch noch die Qualität verbessert wird?

In den 1950er Jahren stellte sich Toyota genau diese Frage. Der Betrieb entwickelte daraufhin die Lebens- und Arbeitsphilosophie „Kaizen ” — wörtlich für einen „Wandel zum Besseren“. Mit Kaizen plante Toyota also, die betrieblichen Abläufe kontinuierlich zu verbessern.

Die neue Philosophie legte ihren Fokus auf die immer fortlaufende Verbesserung gewohnter Abläufe in kleinen Schritten, anstatt große Gesamtveränderungen anzustreben.

Damit diese neue Qualitätsverbesserung funktionierte, mussten alle Mitarbeiter des Unternehmens einbezogen werden. Diese Miteinbeziehung aller war für die damalige Zeit komplett neu. Die Mitarbeiter bekamen plötzlich eine große Bedeutung, weil sie die Arbeitsschritte am besten kannten und somit auch die besten Verbesserungsvorschläge entwickeln konnten. So wurden sie ein wichtiger Faktor für den Unternehmenserfolg.

Durch die neue Kaizen-Philosophie gelang Toyota eine erhebliche Verbesserung der Qualitätsstandards und Produktionsraten. Das ging so weit, dass ihre Autos international konkurrenzfähig und sehr begehrt wurden.

Ab den 1980er Jahren versuchten deswegen auch europäische und amerikanische Firmen der Automobilindustrie, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess nachzumachen.

Der KVP Prozess wird bis heute vor allem in der Automobilindustrie genutzt. Aber auch andere Arbeitsfelder, wie Dienstleister oder Verwaltungen, setzen den KVP ein. 

Super! Aber neben der Definition des KVP musst du natürlich auch wissen, wie du dieses Prinzip konkret umsetzen kannst. Schau dir dafür die KVP Methoden und Maßnahmen genauer an.

Unterschied KVP und Kaizen

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) spielt eine entscheidende Rolle in westlichen Unternehmen. Er ist aus der japanischen Managementphilosophie Kaizen entstanden. Der KVP ist dabei die Umsetzung von Kaizen. Ziel ist es, die Qualität von Produkten, Services und Prozessen fortlaufend zu verbessern.

Die Vorteile der Umsetzung

Es gibt viele Gründe, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Unternehmen einzuführen. Jedes Unternehmen hat das gleiche Ziel: Es möchte am Markt bestehen und seine Kunden stets zufriedenstellen. Ein wichtiger Prozess ist die Weiterentwicklung eines jeden Unternehmens, da die Maktnachfrage und die Kundenanforderungen immer im Wandel sind. Das bedeutet, dass durch den kontinuierlichen Verbesserungsprozess die jeweiligen Verhältnisse kontinuierlich angepasst werden müssen.

Mögliche Einsatzgebiete

Es gibt in einem Unternehmen viele Prozesse und Tätigkeiten, in denen KVP zum Einsatz kommen kann. Die wichtigsten Bereiche dabei sind die Administration und die Produktion.

1. Im Büro

Da sich KVP mit Sauberkeit, Ordnung und dem Aufräumen beschäftigt, kann man viele Vorteile daraus ziehen. Ein aufgeräumtes Büro bewirkt, dass die Mitarbeiter nicht lange nach Dingen suchen müssen. Die Abläufe werden dadurch beschleunigt und es passieren weniger Fehler. Beispielsweise sind Checklisten und Prozessbeschreibungen für komplexe Aufgaben hilfreich, durch die die Arbeitsabläufe optimiert und unnötige Fehlerquellen vermieden werden.

2. In der Fertigung und Montage

In der Fertigung und Montage eines Unternehmens geht es darum, dass die Mitarbeiter keine langen Wege zurücklegen müssen und das Werkzeug und die Werkstücke im direkten Zugriff sind. Den Mitarbeitern sollen dadurch die Bewegungsabläufe leicht fallen. Damit bei der Bearbeitung keine Fehler passieren, müssen alle Geräte und die dabei notwendigen Informationen perfekt aufeinander abgestimmt sein.

Welche Ziele werden durch KVP erreicht?

Das Ziel des KVP ist nicht nur, Ideen zur Verbesserung zu finden, sondern die entsprechenden Ansätze dann auch schnellstmöglich umzusetzen. Diese Bemühungen haben viele positive Auswirkungen auf eine Firma, wie z.B.:

  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Aktivierung des vollen Leistungspotenzials aller Mitarbeiter
  • Erfolgssicherung für die Zukunft
  • Sicherung der Arbeitsplätze

Langfristige Aussichten

Die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und eine gute Führung sind wichtige Erfolgsfaktoren des KVP. Die Bearbeitung dieser Themen erfordert dennoch einen umfassenden Einsatz des Change Managements. Führt ein Unternehmen jedoch solche Anpassungen durch, wird es den Anforderungen der ständig wandelnden Markt-, Kunden- und teils auch Gesetzesanforderungen gerecht.


Siehe auch:


Dokumente und Downloads:

  • keine Dokumente zum Download verfügbar.

Literatur: 


Quellen und Einzelnachweise

  • Business-Wissen: Kaizen
  • Das Erfolgsgeheimnis der Toyotaproduktion, Shigeo Shingo 1993
  • KVP – Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess, S. 4-7

Weblinks:


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Autoren:

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  • Christopher Eischer
  • Nico Schweisser