DER PROZESSMANAGER: Mit Expertisen im Bereich Projektmanagement, Geschäftsprozessmanagement (BPM Business Process Management), Medien, IT, Betriebswirtschaft und Pädagogik weisen Sie einen sehr vielfältigen Werdegang auf. Wie kam dieser Werdegang zu Stande?

Ingrid Szurowski: Ich hatte mich bereits während meines Diplompädagogik-Studiums mit IT befasst und unmittelbar danach die Gelegenheit, mich dazu weiter zu bilden und in die Medienbranche (Druckereien, Verlage und Agenturen) zu wechseln. Damals waren die Druckereien Treiber der Innovation in der Medienbranche – alles war hochspannend. Ebenso wie heute waren die IT und die Digitalisierung Enabler für die Entwicklung neuer Produkte und die Optimierung der Geschäftsprozesse. Für mich war klar, dass ich auf diesen Zug aufspringe und meine pädagogischen Fähigkeiten konnte ich als langjähriges aktives Mitglied des Prüfungsausschusses und als Ausbilderin für Mediengestalter gut einbringen. Im Grunde haben sich durch diesen Schritt viele thematische Kreise für mich geschlossen und mir die Möglichkeit eröffnet, mich mit hochinnovativen Themen mit Bezug zur IT auseinander zu setzen – etwas, das ich bis heute liebe. Durch meine Leitungsfunktionen (Leitung Druckvorstufen und Herstellung von Medien) habe ich mich dann immer mehr in Richtung Projektmanagement und Prozessmanagement entwickelt – eine folgerichtige Entwicklung, denn es ging und geht in all meinen Funktionen doch immer um die Einführung neuer Angebote und Prozesse und die Steigerung der Effizienz im operativen Geschäft.

DER PROZESSMANAGER: Seit Oktober 2018 sind Sie als Projektmanagerin Digitalisierungsprojekte bei der regiobus Hannover GmbH tätig. Wie gestaltet sich Ihr Alltag seitdem? Mit welchen Herausforderungen haben Sie zu kämpfen?

Ingrid Szurowski: Der Branchenwechsel von den Medien zur Mobilität ist sehr erfrischend. Das Thema Mobilität ist hochaktuell und hier die operativen Prozesse in einem eher traditionell geprägten Unternehmen des ÖPNV so zu gestalten, dass sie den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen standhalten und das Unternehmen fit für die Zukunft machen ist überaus interessant. Meine Erfahrungen hier im Unternehmen sind sehr positiv. Die Geschäftsleitung unterstützt innovative Herangehensweisen und treibt sie aktiv voran und die Projektteams sind engagiert dabei. Keiner will mehr in alten Prozessen verharren. Die besondere Herausforderung liegt nun u.a. auch darin, die Datenqualität herzustellen um die Prozesse ohne Datensilos und Medienbrüche miteinander zu vernetzen.

DER PROZESSMANAGER: Auf Ihrem Xing Profil geben Sie an, fundiertes Wissen über „DMN Decision Modeling and Notation“ zu besitzen. Erklären Sie kurz: Was ist DMN und wozu wird es verwendet?

Ingrid Szurowski: DMN ist ein offizieller Standard für die Notation von Entscheidungsregeln im Geschäftsprozessmanagement. Er wurde von der Object Management Group (OMG) definiert und dient der Analyse, dem Formulieren und Dokumentieren von Entscheidungsregeln – nicht zuletzt auch, um die dahinter liegenden Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren. DMN ist zwar eine eigenständige Notationssprache, aber direkt mit BPMN als Notationssprache für Geschäftsprozesse verknüpft und Bestandteil von BPMN-Lösungen – beide ergänzen sich. Prozesse mit komplexen Entscheidungen können mit DMN genauer dokumentiert und automatisiert werden.

DER PROZESSMANAGER: Eine weitere Methode zur Modellierung und Dokumentation von Geschäftsprozessen stellt das „Business Process Model and Notation“ (BPMN) dar. Was unterscheidet DMN von BPMN?

Ingrid Szurowski: BPMN ist der offizielle Standard für die grafische Notation von Geschäftsprozessen und wurde ebenfalls von der Object Management Group (OMG) definiert. BPM umfasst Methoden, Konzepte und Technologien für das Design, die Implementierung, die Analyse und die Steuerung operativer GeschäftsprozesseBPMN ist die zugehörige Notationssprache. Geschäftsprozesse sind das Herz von Organisationen und ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Erreichung der Geschäftsziele. Sowohl DMN als auch BPMN dienen dazu, Geschäftsprozesse und –entscheidungen entweder deskriptiv oder preskriptiv zu veranschaulichen und Optimierungen zu ermöglichen.

DER PROZESSMANAGER: Was sind Ihre persönlichen Ziele für die kommenden 12 Monate?

Ingrid Szurowski: Mein persönliches Ziel ist es, die Digitalisierung und die damit einhergehende Organisationsentwicklung im Unternehmen voran zu treiben. Ich leite aktuell das Projekt „IFD Integrierte Fahr- und Dienstplanung“ und werde in der zweiten Jahreshälfte das Projekt „BMS Betriebshofmanagementsystem“ starten. Beide Projekte befassen sich mit den operativen Kernprozessen im Unternehmen. Mein Ziel ist es, diese Projekte erfolgreich zu führen und das Unternehmen in diesen Bereichen smart und fit für die Zukunft zu machen. Weitere Themen sind der Ausbau des Themas BPM und des Themas Business Intelligence (BI).

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