Wie entstehen Preisschwankungen im Rohstoffmarkt überhaupt?

Rohstoffe sind die Basis für die meisten produzierten und konsumierten Güter. Der Verbrauch und damit die Produktion hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Klima und der Jahreszeit ab. Doch die Nachfrage variiert auch aufgrund wirtschaftlicher Faktoren. Und so kommt es zu hohen Preisschwankungen.

Einer der wirtschaftlichen Faktoren mit einem hohen Einfluss auf die Preisentwicklung von Rohstoffen, ist die Inflation. Aber auch das Handeln von Rohstoffen an der Börse kann sich auf die Preisbildung auswirken. Generell gilt: Steigt die Nachfrage, steigen auch die Preise. Besteht eine Knappheit an einem Rohstoff, steigen die Preise ebenfalls. Das kann beispielsweise die Folge des Wetters sein. Ungünstige Witterungsbedingungen können zu einer Verknappung landwirtschaftlicher Rohstoffe führen. Lösungen wie Prozessmanagement müssen her.

Bild: Preisschwankungen im Rohstoffmarkt machen neue Prozesse notwendig. Bildquelle: Skyoverse via pixabay.com

Herausforderungen durch Preisschwankungen im Einkauf

Unternehmen stoßen auf eine Reihe an Herausforderungen, die aus den hohen Preisschwankungen der Rohstoffe resultieren. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass rund 10 bis 50 % der Herstellungskosten eines Produkts auf die Kosten für die verwendeten Rohstoffe zurückzuführen sind. Steigen nun die Preise signifikant an, hat das zur Folge, dass die Gewinnmarge schrumpft. Alternativ müssen Unternehmen ihre Preise erhöhen, was sich wiederum nachteilig auf die Kundenzufriedenheit auswirken kann.

Schwierig ist es für Hersteller jedoch auch dann, wenn die Preise fallen. Warum das? Häufig sind Unternehmen vertraglich an Preise gebunden. Sind Rohstoffe allgemein günstiger, entgeht ihnen eine bessere Gewinnmarge. Zudem können sie nicht einfach die Verkaufspreise senken, die wiederum begünstigen könnten, sich Marktanteile zu sichern.

Jedoch gibt es noch eine Reihe weiterer Nachteile, die aus den Preisschwankungen im Rohstoffmarkt resultieren:

  • Verpasste Liefertermine durch Verzögerungen in der Lieferkette und damit einhergehende Kundenunzufriedenheit
  • Wettbewerb innerhalb der Branche
  • Aufkommen von Niedrigpreiskonkurrenten
  • Ungewissheit bei der Produktionsplanung und damit einhergehende Notwendigkeit des Risikomanagements

Wie kann man die Preisschwankungen im Rohstoffmarkt bewältigen?

Preisschwankungen der Rohstoffe gehen mit einigen Herausforderungen einher. Doch wie können Unternehmen damit zurechtkommen? Tatsächlich gibt es einige Strategien, die bei der Bewältigung hilfreich sein können.

1. Datentransparenz

Im Fokus stehen Datenplattformen, die darüber informieren, welche Rohstoffe aktuell von Preisschwankungen betroffen sind. Auf diese Weise können Unternehmen schneller auf Preisschwankungen reagieren.

Lieferanten geben Informationen über Preisschwankungen oftmals nur ungern preis. Immerhin können sie so die eigene Gewinnspanne verstecken. Daher ist es für Unternehmen an der Zeit, auf mehr Datentransparenz durch entsprechende Tools zu setzen.

2. Risikoanalyse

Auch Tools zur Risikoanalyse, die an den genannten Datenplattformen anknüpfen, sind hilfreich, um mit Preisschwankungen im Rohstoffmarkt entsprechend umgehen zu können. Die Unsicherheiten des Marktes machen vor allem Prognosen sehr relevant. Auf diese Weise können Unternehmen abschätzen, wann sich der Einkauf von Rohstoffen lohnt und welche Maßnahmen es noch zu ergreifen gilt.

3. Kostenweitergabe

Für Verbraucher ist das oftmals weniger vorteilhaft, doch Unternehmen müssen diesen Schritt oftmals gehen, um sich ihren Gewinn zu sichern: die Weitergabe der Kosten. In der Praxis bedeutet das, dass Produkte teurer werden, da auch die zugrundeliegenden Rohstoffe im Preis gestiegen sind. Hier sollten Unternehmen jedoch immer abwägen, ob die Preissteigerungen auch angemessen sind.

4. Materialanpassungen

Gibt es die Möglichkeit, ein teures Material durch ein günstigeres zu ersetzen? Dann kann das eine mögliche Lösung auf starke Preisschwankungen im Rohstoffmarkt sein. Doch Vorsicht: Nicht selten gehen günstigere Rohstoffe und Materialien auch mit einer geringeren Qualität einher. Zudem leidet auch häufig das gewohnte Design darunter. Unternehmen sollten keine Einsparungen vornehmen, wenn sie dadurch ihre Standards nicht halten können.

5. Mehrere Bezugsquellen

Wer nur von einem Lieferanten abhängig ist, ist auch von dessen Preisgestaltung abhängig. Wenn es demnach zu günstigeren Rohstoffpreisen auf dem Markt kommt, profitiert man oftmals nicht davon. Daher lohnt es sich, Waren von verschiedenen Lieferanten zu beziehen, um eine bessere Auswahl bezüglich der Preise zu haben. 

Eine Alternative für alle, die nur von einem Lieferanten kaufen möchten: Es lohnt sich, eine Partnerschaft auszuhandeln. Diese sollte so aufgebaut sein, dass man beispielsweise immer eine gewisse Menge abnimmt, dafür jedoch einen vergünstigten Sonderpreis erhält.

Fazit

Es gibt viele Faktoren, die Preisschwankungen im Rohstoffmarkt begünstigen. Für Unternehmen kann das viele negative Folgen haben. Allerdings lassen sich all diese mit gezielten Maßnahmen bekämpfen. So können Unternehmen trotz starken Preisschwankungen auf dem Markt bestehen und Gewinne erwirtschaften.