Wenn du mit deinem Hund spazieren gehst, ihn immer an der kurzen Leine hältst, er nicht auf dich hört und immer an der Leine zieht, da er keinen Freiraum hat um sich zu bewegen und umzuschauen. Dies ist weder für dich noch ihn entspannend. Nach dem Spaziergang seid ihr beide genervt und gestresst.

Stell dir vor du kannst deinem Hund vertrauen, du kannst ihn an der langen Leine oder sogar teilweise komplett ohne Leine laufen lassen. Wie kommst du dann wohl von dem Spaziergang zurück? Richtig: du bist entspannt ebenso wie der Hund, weil er nicht ständig bei Fuß laufen muss, in der Leine hängt, sich nicht umschauen und die Umgebung erkunden kann. Ihr beide könnt euch frei bewegen und frei atmen. Das Gleiche gilt auch bei der Führung von Mitarbeitern.

Engst du sie zu sehr ein, lässt ihnen keinen Freiraum, so seid ihr am Ende des Tages gestresst und hab keine Lust mehr, dass es am nächsten Tag so weitergeht. Doch was ist, wenn der Mitarbeiter dein Vertrauen hat und du seines? Er ist kreative Ideen hat und sich entfalten kann? Ihr alle könnt eure Potentiale viel besser ausleben, seid dadurch effizienter, habt weniger Stress, seid deutlich entspannter und habt mehr Freude an der Arbeit. Wenn es dir jedes Mal schon vor dem „Spaziergang“ graust, läuft etwas falsch und das muss es nicht, denn Führung kann und soll leicht und unkompliziert sein.

Funktioniert die Führung nicht, so sind alle Seiten gestresst und genervt, aber vor allem sich nicht frei entfalten können, wie sollen in so einem Umfeld Prozesse reibungslos funktionieren und verbessert werden? Wenn wir die Potenziale schon im Keim ersticken lassen, wissen wir gar nicht was Großes draus entstehen könnte, wenn wir es wachsen lassen und seine Wurzeln schlagen lassen. Dies hat wiederrum auch mit Mitarbeiterbindung zu tun. Mitarbeiter, die zu allen Seiten begrenzt sind und ihre Wurzeln nicht verankern und ausbreiten können, haben sie keine Halt und somit auch keine Bindung zum Unternehmen.

Gute Führungskräfte hören auf ihre Mitarbeiter!

Was braucht es also für optimale Prozesse? Klare Linien, die aber dennoch mal überschritten werden dürfen um sich zu verbessern und zu erweitern. Solange wir immer den gleichen Weg gehen, nie nach links oder rechts schauen, wissen wir nicht welche Möglichkeiten noch bestehen um die Prozesse zu verbessern.

Autorität ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Wenn du nicht ernstgenommen wirst und keine Autorität ausstrahlst, wird es dir schwerfallen, dass deine Anweisungen und Vorschläge umgesetzt werden. Ich spreche hier nicht von Diktatur oder Terrorführung, wo deine Mitarbeiter Angst vor Dir haben. Die Mischung aus hart und weich macht es aus. Lass den Leuten Freiraum, aber sie müssen dennoch wissen wer führt, wie bei dem Beispiel mit dem Hund.

Ebenso gehört es dazu, dass auch die Mitarbeiter erstgenommen werden. Diese können gute Ideen und Vorschläge haben und sind oft viel tiefer in den Themen und Prozessen, als die Führungskräfte, die nicht täglich damit arbeiten muss. Nehmen wir als Beispiel eine Produktion in der etwas zusammengebaut wird. Es kann sein, dass hier ein Produktionshelfer maßgeblich zur Prozessoptimierung beitragen kann, weil er ständig die Teile zusammenbaut. Ich selbst als Führungskraft habe keinen wirklichen Einblick, da ich es nicht selber mache.

Hier reicht es oftmals schon ein offenes Ohr zu haben. Gehe selbst voraus, führe und treibe nicht voran, schon gar nicht mit Druck und Angst, denn ein Mensch, der Angst hat, macht Fehler und bringt niemals die volle Leistung, zumindest nicht langfristig. Klare Linien und Rückhalt sind ein weiteres wichtiges Thema. Bist du nicht gradlinig und sagst jeden Tag etwas anderes oder sagst etwas, drohst und es passiert nichts, dann nimmt dich keiner mehr ernst. Die Leute denken, es kommt ja eh nur heiße Luft, sie können sich nicht darauf verlassen, was du sagst, also fehlt ihnen auch der Rückhalt der starken Führungskraft. Dies heißt aber auch nicht, dass du als Führungskraft immer nur stark sein musst, dies ist ein fataler Fehler, den viele machen.

Übertriebene Härte, Überforderung der Führungskräfte und der Mitarbeiter sowie Unsicherheit, Ablehnungshaltung und Antipathie sind die Folgen. Das alles ist kein guter Nährboden für optimale Prozesse.

Gute Führung führt zu weniger Stress und besseren Prozessen!

Mit guter Führung können viele Probleme und Fehler ausgebügelt werden. Stimmt die Führung nicht, können kleine Probleme gleich zu riesengroßen werden, nach dem Vorbild aus der Mücke eine Elefanten machen. Sind kleine Probleme ganz groß, nehmen sie ganz viel Platz und Zeit ein, was wiederrum dazu führt, dass die wirklich relevanten Themen auf der Strecke bleiben und schon haben wir ineffiziente Prozesse.

Prozesse können von oben noch so genau definiert sein, ob diese wirklich optimal sind ist ein anderes Thema. Halten sich Mitarbeiter nicht an die Prozesse oder sind ständig mit anderen Probleme/Themen beschäftigt und abgelenkt, wird der Prozess niemals optimal sein. Zu guter Führung gehört viel Freiraum, Wertschätzung und Vertrauen von beiden Seiten. Gibst du jemanden Freiraum, merkst du sehr schnell ob du einer Person trauen kannst.

Gute Führung macht es stressfreier für alle Seiten und spiegelt sich auch in deinen Prozessen widerspiegeln.

Zum Autor

Foto: Jochen Egloff
Jochen Egloff ist Coach und Berater aus Leidenschaft. Mit seiner authentischen und energetischen Art schafft er es seine Kunde mitzureißen und hilft dabei Unternehmen interne Probleme zu erkennen und zu beseitigen.

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