Gerade auch der Personalmangel treibt die Entwicklung hin zu mehr Softwarerobotern. Erfolgreich sind die aber nur, wenn der Mensch gut plant und überwacht.

Formulare ausfüllen, Dokumente versenden, Kalkulationen erstellen – im Prinzip braucht es für keinen dieser Vorgänge das menschliche Zutun. Wenn es sich um digitalisierte Abläufe handelt, kann das auch ein Computerprogramm, wenn man ihm sagt, was es zu tun hat: Jeder Verbraucher, der heute digitale Services nutzt, hat mit RPA (Robotic Process Automation) zu tun, er weiß es nur nicht.

Der Markt für diese „Softwareroboter“ wächst extrem stark. Wurden im vergangenen Jahr 1,9 Milliarden Euro mit solchen Programmen umgesetzt, rechnen die Berater von Gartner Research auch für die kommenden Jahren mit Wachstumsraten von 16 Prozent und mehr.

An die 60 Anbieter sind in diesem wettbewerbsintensiven Markt tätig – vom Spezialisten und Marktführer UiPath bis hin zu klassischen IT-Konzernen wie Microsoft, SAP, IBM oder Salesforce, die RPA immer mehr in ihre Produkte integrieren.

Fehlendes Personal. 

Mit ein Grund, warum die Bots immer häufiger zum Einsatz kommen, ist schon heute der Personalmangel in vielen Sektoren. Für ermüdende, immer gleiche Routinejobs ist die „Maschine“ klar die bessere Wahl. „Wir spüren die Veränderung, die gerade erst beginnt“, sagt Robert Aksan, Gründer und Geschäftsführer der Firma Botforce: „Durch die Teuerung brauchen viele Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung.

Die kriegt man nur, wenn man einen Job wechselt. Jetzt erwarten wir eine Welle an Jobwechseln. Viele werden nachbesetzt werden können, vielerorts werden für Standardprozesse aber Bots eingesetzt werden. Das wird gar nicht anders gehen, wenn wir diesen Braindrain in gewissem Grad kompensieren wollen“.

Der Gemeindebot in Leopoldsdorf

Einwohner bekamen Rabatte, wenn sie bei lokalen Unternehmen einkaufen und konsumieren. Die Belege wurden über ein Webportal hochgeladen, der Bot las Datum und Betrag aus, überprüfte, ob der Beleg nicht schon einmal eingereicht worden war, glich Namen mit dem Melderegister ab und veranlasste eine Überweisung auf das Konto. Menschliche Manipulationen waren nur notwendig, wenn es Auffälligkeiten gab.

Menschliche Aufseher. 

Die Teamarbeit von Mensch und Maschine ist bei RPA unterschiedlich intensiv: Je nach Projekt wird definiert, ab welchen Projektschritten oder Problemen der Mensch involviert wird. Mittelfristig wird das Gestalten von RPA übrigens noch einfacher werden: Benutzer können Prozessschritte dann auch ohne Programmierkenntnisse zusammenstellen. Low Code heißt diese neue Entwicklung in der Fachsprache.

Im laufenden Betrieb fällt dem Job des „Bot Administrators“ jedenfalls eine wichtige Rolle zu. Bots müssen gepflegt, gewartet und überwacht werden. „IT-Abteilungen sind meist nicht an solchen Projekten interessiert, weil sie sich um die Infrastruktur kümmern müssen. Die Fachabteilungen arbeiten anders“, hat Aksan beobachtet.

„Die meisten Bot-Initiativen konzentrieren sich darauf, den richtigen Anbieter und das richtige Governance-Modell zu finden. Gern wird auf den wichtigsten Aspekt vergessen: Überwachung, Betrieb und Wartung nach dem Roll-out. Wir bieten das mit unserem Operations Center an.“

Wer die Bot-Armada gut nützen will, muss planvoll vorgehen und die Übersicht behalten. Diese strategische Leistung kann kein Bot übernehmen.

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