Doppelbelastung aus Pandemie und Energiewende
Schon vor der Pandemie stand die Automobilbranche vor einer großen Wende. Die Abkehr vom traditionellen Verbrenner hin zu emissionsärmeren Antriebsformen hat den Markt kräftig durcheinandergewirbelt. Kleinere Zulieferer verfügen jedoch oft nicht über die nötigen Mittel, um ihre Produktion kurzfristig umzuschwenken. Als dann auch noch die Corona-Pandemie begann, wurde es ganz düster. Die Produktion kam durch Infektionsschutzmaßnahmen zum Erliegen und auch die Absatzzahlen der Hersteller sanken. Folglich gingen auch keine neuen Bestellungen für Teile bei den Zulieferern ein. 2020 gab es zehn große Firmenpleiten in der Automobilbranche in Deutschland – gegenüber nur vier im Jahr zuvor.
Vor allem kleinere Zulieferer oft in der Krise
Die Krise der Automobilbranche trifft nicht nur die Autobauer selbst, sondern zieht eine lange Kette an Folgen für Zulieferer und weitere abhängige Partner nach sich. Für jedes Auto, das gerade nicht mehr gebaut wird, braucht es eben auch keine Teile mehr – von Kolben und Zylinder bis hin zu Farben für die Lacke oder Gummidichtungen. Für die großen Konzerne gilt der Aufschwung der Elektroautos als Chance. Zwar kostet die Entwicklung von Konzepten für E-Antriebe, autonome Systeme und Carsharing viel Geld zur unpassendsten Zeit, doch große Unternehmen dürften diese Aufgabe stemmen können. Die kleinen Zulieferer hingegen sind oft komplett von den herkömmlichen Antriebsarten abhängig. Ohne deutliche Einsparungen können sie ihre Produktion nicht anpassen.
Viel ungenutztes Potential in der Branche
Die Automobilbranche war schon immer ein Pionier der Automatisierung, angefangen von den Fließbändern bei Ford bis hin zu den modernen Robotern, die die Autos zusammensetzen. Trotzdem gibt es in vielen Bereichen immer noch brachliegendes Potential, sowohl bei den Herstellern als auch den Zulieferern. Gemeint sind vor allem zeit- und arbeitsintensive Prozesse im Backoffice. Die Digitalisierung von Dokumenten kommt nicht voran, Bestandsverwaltung oder Rechnungsbearbeitung werden manuell erledigt und allgemein wird kaum die nötige Effizienz erreicht, die es bräuchte, um in der aktuellen Situation überlebensfähig zu bleiben. Allerdings haben viele Unternehmen nun erkannt, dass RPA und verwandte Ansätze ihnen helfen können.
RPA kann Rationalisierung vorantreiben
Software Roboter können Bestände, Einkäufe und Rechnungsabwicklung wesentlich schneller und fehlerfreier bearbeiten, als ein Mensch es je könnte. Nur so ist ein effizienter Ablauf zu gewährleisten, den die Autobauer in der Produktion schließlich schon lange erreicht haben. Viele große Hersteller haben bereits die richtigen Schritte in diese Richtung übernommen. Nur bei den mittelständischen Zulieferern hapert es noch. Dabei kann RPA auch hier signifikant Kosten senken, die Mitarbeiter entlasten und allgemein die Effizienz steigern.
Weitere Vorteile von RPA für die Automobilbranche
Neben den offensichtlichen Vorteilen in Bezug auf Arbeitsgeschwindigkeit, Effizienz und einer Verfügbarkeit rund um die Uhr, gibt es weitere Gründe, die für den Einsatz von RPA sprechen. Einer davon betrifft den Faktor Compliance. Automobile sind enorm stark gesetzlich reguliert und vielen Sicherheits- und Umweltauflagen unterworfen. RPA Bots können sicherstellen, dass diese Vorgaben in der gesamten Wertschöpfungskette eingehalten werden. Außerdem kann RPA eine Echtzeitüberwachung ermöglichen, so dass Lagerbestände, Bestellungen und Produktion ständig optimiert und aufeinander angestimmt werden. Nicht zuletzt können Bots die unternehmenseigene Kommunikation automatisieren und so schneller auf Bestellungen und Lieferantenanfragen reagieren.
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