Wieso hadert der deutsche Mittelstand mit der Digitalisierung? Diese Frage ist zugegebenermaßen aufgeladen und tendenziös, doch entbehrt sie nicht jeglicher Grundlage. Unser Mittelstand tut sich im Vergleich zu Großkonzernen schwerer, die Vorteile der Digitalisierung für sich nutzbar zu machen.

Mittelständische Betriebe in Deutschland sind ein Quell prozessproduzierter Daten. Ob aus der Entwicklung, Produktion oder aus dem täglichen Geschäft mit Partnern und Kunden, täglich werden Unmengen an wertvollen Informationen in digitaler Form verarbeitet, kommuniziert und gespeichert. In diesen Daten verstecken sich aufschlussreiche Erkenntnisse, die mit geeigneten Analyseverfahren zu großem Mehrwert für das fortlaufende Tagesgeschäft verarbeitet werden können.

Doch in vielen Unternehmen schlummert dieser Datenschatz ungenutzt auf lokalen Festplatten, anstatt zur Optimierung der firmeneigenen Prozesse beizutragen.

Woran liegt das? Immer wieder hören wir in Gesprächen mit Entscheidern aus dem Mittelstand, dass man gerne von diesen Daten profitieren würde, dass man seine IT-Infrastruktur verbessern und die über die Jahre festgefahrenen Prozesse im Unternehmen optimieren möchte.

Unternehmensleiter ohne IT-Hintergrund fühlen sich oft alleingelassen mit der Entscheidung, wie man diese Veränderungen am besten anstoßen könnte. Es fehlt an Orientierung, welche der unzähligen Lösungen die richtige für den eigenen Betrieb ist und welche Methoden der Analyse auf welche Daten sinnvoll angewandt werden können.

Beratung vom Experten einholen

Der Weg in die digitale Zukunft hat viele Pfade. Den richtigen für das eigene Unternehmen auszuwählen ist für Entscheider nicht immer leicht. Man darf sich nur nicht vom vermeintlich großen, initialen Aufwand abschrecken lassen. Denn die Implementation vieler Digitalisierungsmaßnahmen ist deutlich reibungsloser, als viele glauben. Um einen strukturellen Wandel in die Wege zu leiten, muss man als Unternehmensführung weder ein neues Studium beginnen noch die firmeneigene IT-Abteilung erweitern.

Heute ist die nahtlose und von Experten begleitete Implementation digitaler Lösungen ebenso entscheidend für die Kundenzufriedenheit, wie der Datenschutz, regelmäßige Updates sowie die allgemeine Cybersicherheit. Einige Anbieter, wie u.a. auch Google Cloud, schreiben darüber hinaus auch die Datensouveränität der eigenen Kunden groß. Betrachtet man das landläufige Vorurteil „Wenn ein digitaler Dienst gratis ist, zahlt der Nutzer mit seinen Daten“ einmal genauer, dann gilt ebenso der Umkehrschluss: Zahlende Kunden bestimmen selbst, was mit ihren Daten geschieht, wo diese aufbewahrt und verarbeitet werden und schlussendlich, wer auf diese Daten zugreifen darf.

Anwenderbeispiele aus  dem Mittelstand

Neben einer erklärenden und beratenden Kommunikation sind es nicht zuletzt die konkreten Erfolgsgeschichten, die ein greifbares Bild der verfügbaren Lösungen zeichnen. Die folgenden zwei Fallbeispiele demonstrieren die vielfältige Einsetzbarkeit digitaler, Cloud-basierter Lösungen durch die praktischen Erfolge von deutschen Mittelständlern.

Praxisbeispiel 1: Kaeser Compressors

Der Marktführer bei Kompressoren aus Coburg nutzt Google Workspace, um seine rund 7.000 Mitarbeiter in 50 Ländern zu vernetzen. Gleichzeitig wird die Verbindung und der Austausch von Dateien mit dem Kundenstamm erleichtert. So konnten die Druckluftspezialisten an nur einem Wochenende mehr als 5.500 Nutzer, einschließlich 14 Terrabyte an E-Mails in die Cloud migrieren – vorfallsfrei und planmäßig.

Seit über drei Jahren läuft das SAP Data Hub auf Google Kubernetes Engine und Anthos. Der SAP Data Hub in der Multi-Cloud erlaubt es dem Unternehmen, riesige Mengen an Kompressor-Betriebsdaten inklusive Internet-of-Things-Daten zu sammeln und zu analysieren. Dies hilft dem Anwender dabei, Service-Zyklen oder ihre Predictive Maintenance zu optimieren.

Gleichzeitig können Betriebsdaten aus unterschiedlichen Quellen in einem Kontext vereint werden, beispielsweise mit Kundendaten, Supply-Chain-Management-Informationen oder Maschinendaten. Durch Googles Erfahrung im Bereich Machine Learning und Datenanalyse gelang es dem Unternehmen, die aus dem Betrieb gewonnenen Daten besser in entscheidungsrelevante Erkenntnisse umzumünzen.

Praxisbeispiel 2: Breuninger

Das Unternehmen ist mit seiner 139-jährigen Unternehmensgeschichte ein Urgestein der Einzelhandelsbranche. Dank seiner innovativen Unternehmenskultur gelang es dem Betrieb jedoch ein ums andere Mal, die Zeichen der Zeit zu erkennen und gezielt in die Modernisierung zu investieren. Dank der Entscheidung für Google Cloud ist das Luxuskaufhaus nun in der Lage, unternehmensweit fundiertere Entscheidungen zu treffen, seine komplexe IT-Landschaft zu konsolidieren und Daten aus einer Vielzahl von Quellen zur Erzielung eines operativen Mehrwerts zu nutzen.

Die Herausforderung bestand in einer fragmentierten Abteilungsorganisation, in der jeder Teilbereich seinen individuellen Technologie-Stack pflegte. Durch den Wechsel zur Cloud konnte eine gemeinsame Basis für die unterschiedlichen Systeme implementiert werden. Mittlerweile speist Breuninger Unternehmensdaten aus Modulen seines SAP-Systems in BigQuery ein und integriert seine verschiedenen lokalen Datenbanken in die Cloud-Umgebung.

Rund 90 Prozent der Geschäftsdaten sind jetzt in BigQuery geladen und können dort zur Analyse von Daten und der Schaffung von Business Intelligence genutzt werden.

Fazit

Wie man an diesen Erfolgsgeschichten sehen kann, ist eine Anpassung an moderne und digitalisierte Prozesse kein Hexenwerk. Die genannten Unternehmen konnten bereits nach kürzester Zeit enorme Gewinne bei der Produktivität sowie im Bereich strategischer Erkenntnisse erzielen. Nicht zuletzt ist es auch der Wegfall einer veralteten und kostenintensiven IT-Infrastruktur zu verdanken, dass das Tagesgeschäft dieser Firmen nun günstiger, schneller und auch deutlich sicherer in der Cloud stattfinden kann.

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