Dirk Werdelmann ist geschäftsführender Inhaber und Berater bei der Unternehmensberatung ProzessMacherei. Er unterstützt mittelständische Unternehmen und öffentliche Verwaltungen bei der Optimierung von Geschäftsprozessen und im Rahmen der Organisationsentwicklung.

Nach über 20 Jahre beruflicher Tätigkeit in verschiedenen renommierten mittelständischen und konzernorientierten Unternehmen, dazu zählen u.a. die TÜV Rheinland Industrie Service GmbH, die Deutsche Post Transport GmbH, die PlantIng GmbH und die Scania-Beers Gruppe, entschloss er sich nun verschiedenen mittelständischen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen bei der Erreichung Ihrer Ziele zu helfen.

DER PROZESSMANAGER: Anfang des Jahres haben Sie Ihr Unternehmen, die “ProzessMacherei”, gegründet. Was bewegte Sie zu der Gründung der Unternehmensberatung?

Dirk Werdelmann: Bereits seit einigen Jahren ist die berufliche Selbständigkeit ein großer Wunsch von mir. Deshalb gründete ich im Jahr 2015 mein erstes Unternehmen in der Sportbranche. Dieses betreibe ich gemeinsam mit meinem Team von 4 Mitarbeitern auch weiterhin.

Die Idee eine eigene Unternehmensberatung zu gründen entstand, weil mir das Prozessmanagement und die Organisationsentwicklung einfach im Blut liegen. Es ist einfach großartig Prozesse zu analysieren, neu zu entwickeln, bestehende zu optimieren und diese zu implementieren.

Zu sehen, wie es dadurch im Unternehmen des Klienten besser läuft, sich die Wertschöpfung erhöht und die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern steigt.

Für mich ist es ein nahezu magischer Moment, wenn Veränderungen und damit Verbesserungen sichtbar werden!

DER PROZESSMANAGER: Ihr Unternehmen bietet Innovationsberatung, Organisations- und Prozessberatung, Restrukturierungs- und Sanierungsberatung sowie Beratung zur digitalen Transformation von Unternehmen.

Warum spezialisieren Sie sich auf diese Bereiche?

Dirk Werdelmann: Ich habe mich für die Spezialisierung auf diese Bereiche entschieden, weil sie thematisch sehr eng beieinander liegen. Bei der Prozessberatung geht es, wie beispielsweise auch bei der Restrukturierungsberatung, um die Neuausrichtung und Verbesserung von Prozessen im Unternehmen; lediglich die Motive und Bedingungen sind andere.

Oder nehmen wir die Innovationsberatung, die wiederum eng mit der digitalen Transformation eines Unternehmens verknüpft sein kann. Auch hier ist die Kenntnis zu den verschiedenen Unternehmens-prozessen und Schnittstellen von großer Bedeutung.

Alles greift ineinander und hat Auswirkungen auf die Prozesse im Unternehmen.

In erster Linie bin ich Prozessoptimierer!

Die kontinuierliche Optimierung von (Geschäfts-)Prozessen stellt insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil dar. Durch die Verbesserung von Prozessen werden somit wertvolle Kosten-, Qualitäts- und Zeitvorteile geschaffen. Und darin sehe ich meine Hauptaufgabe!

Die verschiedenen Beratungsfelder für die ich mich entschieden habe, zeigen was alles möglich ist bzw. welcher Auslöser für eine Prozessoptimierung zugrunde liegt.

Nehmen wir einen Handwerksbetrieb der mehr Kunden erreichen will: Ich analysiere die vorhandenen Prozesse für die Kundengewinnung und leite daraus die entsprechenden Maßnahmen ab. Für den Handwerksbetrieb kann es beispielsweise eine Innovation sein eine Website einzurichten. Dazu gestalte ich dann gemeinsam mit dem Kunden die geeigneten Prozesse mit einer passenden Organisation.

Oder nehmen wir einen Industriebetrieb der seine Prozesse und Schnittstellen insgesamt moderner gestalten möchte. Auch hier erfolgt die Analyse der vorhandenen Prozesse um zu prüfen, an welcher Stelle eine Veränderung sinnvoll ist. Es kann dann das Ziel sein ein Materialwirtschaftssystem einzuführen um Prozesse zu automatisieren und zu digitalisieren.

Es dreht sich bei allen Bereichen um die Neuausrichtung und Verbesserung von Prozessen und Schnittstellen in Unternehmen; lediglich die Motive und Bedingungen sind andere.

Und genau das ist der Bereich in dem ich für meine Klienten da bin! Ich analysiere, dokumentiere und optimiere Prozesse und setze diese gemeinsam mit meinen Klienten um.

DER PROZESSMANAGER: Auf Ihrer Homepage behaupten Sie “unsere Unternehmensberatung wurde 2019 gegründet, um es anders zu machen als andere!”

Wie gehen Sie bei der Beratung von Unternehmen vor?

Dirk Werdelmann: Jedes Projekt und jeder Klient sind anders und verdienen eine individuelle Beratung mit Lösungen die spezifisch auf die Problemlage und das Unternehmen zugeschnitten sind. Dabei ist mir die Kommunikation auf Augenhöhe und ein transparenter Beratungsprozess besonders wichtig.

Für mich ist es wichtig ein Teil des Unternehmens zu werden, ohne den Blick von außen zu vernachlässigen. Da ich nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen dabei bin, arbeite ich nicht nur in irgendeinem Projekt, sondern daran den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

DER PROZESSMANAGER: “Viele Unternehmen haben zwar schon von der „digitalen Transformation“ oder von „Industrie 4.0“ gehört, können sich jedoch kaum vorstellen, was diese für das eigene Unternehmen bedeuten und welche Chancen und Risiken sich daraus ergeben können”, so schreiben Sie auf Ihrer Website.

Welche Chancen und Risiken ergeben aus der “digitalen Transformation”?

Dirk Werdelmann: Es ist immer gut zu überlegen, in welchem Umfang eine digitale Transformation des eigenen Unternehmens sinnvoll ist.

Für viele Unternehmen bietet sich die Chance den gesamten Prozess, von der Produktion bis hin zur Lieferkette, deutlich zu beschleunigen. Zudem können verschiedene Ressourcen eingespart werden, die zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil führen können. Außerdem können durch gezielte Datenanalysen Prozesse transparenter dargestellt werden, wodurch eine Identifikation von Schwachstellen deutlich erleichtert wird.

In der Digitalisierung steckt auch für öffentliche Verwaltungen viel Potenzial. Insbesondere der Mangel an Verwaltungsfachkräften kann durch die digitale Transformation und damit effizientere Prozesse abgefedert werden.

Es gibt jedoch auch eine Vielzahl von Risiken die mit der digitalen Transformation verbunden sind. Eines der größten Risiken sehe ich in einer planlosen Herangehensweise, bei der man nicht bis zum Ende gedacht hat. Zudem ist die digitale Transformation zunächst auch mit hohen Kosten verbunden und der gewünschte Erfolg der Maßnahmen kann dabei von niemandem garantiert werden. Des Weiteren sind Herausforderungen wie beispielsweise die Datensicherheit zu lösen.

Wir befinden uns mitten im Wandel vom industriellen zum digitalen Zeitalter. Unternehmen und Verwaltungen die die Chancen der Digitalisierung nutzen, ohne dabei die Risiken zu unterschätzen, können in der Zukunft sehr erfolgreich sein. Wer jedoch planlos und blauäugig einfach wild drauf los „digitalisiert“, wird nicht nur viel Geld verbrennen, sondern auch die Existenz des eigenen Unternehmens aufs Spiel setzen.

DER PROZESSMANAGER: Sie unterstützen Unternehmen bei der Identifikation von passenden Technologien und Trends. Wie informieren Sie sich zu Technologien und Trends im Prozessmanagement? Welche Trends sehen Sie in 2020?

Dirk Werdelmann: Um auf dem Laufenden zu bleiben, besuche ich Veranstaltungen zu verschiedenen Themen in der Region, nehme an Workshops und Webinaren teil, treffe mich mit Netzwerkpartnern und befreundeten Unternehmern.

Im Oktober besuche ich beispielsweise die Veranstaltung Zukunft³ mit Prof. Schneidewind (Präsident vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie) der zum Thema „Mit Unternehmergeist die Transformation gestalten“ spricht.

Erfahrungsgemäß nimmt man von jedem Gespräch und jeder Veranstaltung etwas für sich und seine Klienten mit. Zudem nutze ich das Internet, insbesondere verschiedene Onlinemagazine wie beispielsweise „Der Prozessmanager“, lese Fachartikel und Fachbücher. Es vergeht eigentlich kaum ein Tag an dem ich mich nicht in irgendeiner Form mit dem Thema „Prozessmanagement“ beschäftige.

Technologisch wird sich in den nächsten Jahren so einiges tun, hier möchte ich nur mal Stichworte wie „New Mobility“ und „Augmented Analytics“ nennen. Aber auch im Innovationsmanagement wird sich einiges tun (müssen), da es dort in vielen Unternehmen Nachholbedarf gibt. Ein besonderes Thema ist hier die ökologieorientierte Innovation, um beispielsweise künftige gesetzliche Vorgaben und gesellschaftliche Forderungen erfüllen zu können.

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